Einführung

Heliozentrisches Weltbild

Die moderne, psychologisch orientierte Astrologie beschäftigt sich mit dem Symbolgehalt astronomischer Konstellationen. Astrologie ist eine Wissenschaft mit uralter Tradition. Die meisten der uns bekannten frühen Kulturen befassten sich mit dem Sternenhimmel und entwickelten über Hunderte und Tausende von Jahren die Astrologie, welche früher weitgehend eine Einheit mit der Astronomie bildete. Zur Trennung dieser beiden Bereiche – des mathematischen der Astronomie und des philosophischen der Astrologie – kam es um 1500 mit der Begründung des heliozentrischen Weltbildes.

Die Astronomie arbeitet auf der Grundlage des kopernikanischen Weltbildes, d.h., die Erde und alle anderen Planeten drehen sich um die Sonne. Die Astrologie jedoch arbeitet auch heute weiterhin mit dem ptolemäischen Weltbild, in welchem sich die Planeten und die Sonne scheinbar um die Erde drehen. Diese geozentrische Sichtweise des Sonnensystem behalten wir in der Astrologie bei, da es sich um eine direkte Anschauung des Himmels von der Erde aus handelt. Wir leben auf der Erde und sehen die Welt von diesem Standpunkt aus, nicht von der Sonne.

Geozentrisches Weltbild

Astrologie gibt Antwort auf die Frage nach dem Sinn dessen, was wir am Himmel sehen und astronomisch berechnen können. Es geht um ein höheres Verständnis der Sterne und des Kosmos. Die Sterne stehen als Symbole, als Bilder für Urprinzipien, die im Leben allgemein wirksam sind.

Die Betrachtung des Geburtshoroskops zeigt die Stellung des individuellen Menschen im Zusammenhang mit dem großen Ganzen des Kosmos. Das Horoskop ist eine schematische Darstellung des Sonnensystems zum Zeitpunkt und vom Ort der Geburt eines Menschen aus gesehen. Seine Symbolik gibt Auskunft über die Zeitqualität, die während des Geburtsmoments herrscht. Dies ermöglicht Aufschlüsse über die charakterliche Eigenart und psychologische Entwicklung des Geborenen. Das Horoskop ist ein symbolisch übersetztes Bild des Menschen und der Welt, in der er lebt.

Das Horoskop zeigt bestimmte Qualitäten und Entwicklungsmöglichkeiten an. Es funktioniert wie ein Mess- oder Diagnoseinstrument, z.B. ein Thermometer, das die herrschende Temperatur anzeigt. Die Sterne beeinflussen uns nicht, sie zwingen uns nicht zu irgendwelchen Handlungen oder Verhaltensweisen. Die Sterne sagen uns lediglich, was ist und wie es sich entwickeln könnte.

Die Sichtweise der Astrologischen Psychologie nach Bruno Huber ist in erster Linie psychosynthetisch, d.h. die einzelnen Teile zu einem höheren Ganzen verknüpfend nach dem Grundsatz „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Determinierende Sichtweisen und damit auch Zukunftsprognosen werden in der Astrologischen Psychologie abgelehnt. Ziel soll immer mehr Selbsterkenntnis und damit verbunden mehr persönlicher Freiraum sein. Daher wird bei der Betrachtung eines Horoskops jegliche Wertung in gut und schlecht vermieden und stets die positiven Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen herausgearbeitet.

Was ist Astrologie?

„Astro“ = Stern, Weltall, Universum
„Logos“ = sinnvolles Wort, menschliche oder göttliche Vernunft, Sinn, Gott

Astrologie ist die Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen Kosmos und Mensch. Sie beruht auf dem Gesetz der Analogie.

Wie oben, so unten!

Dieses Analogie-Gesetz wird Hermes Trismegistos zugewiesen, einem Meister-Magier und Eingeweihten, der vor vielen Tausend Jahren im alten Ägypten gelebt haben soll. In der Tabula Smaragdina heißt es genau:

Tabula Smaragdina

„Dasjenige, welches Unten ist,
ist gleich dem, welches Oben ist:
Und jenes, welches Oben ist,
ist gleich demjenigen, welches Unten ist,
um zu vollbringen die Wunderwerke
eines einzigen Dinges.“

Für die Astrologie bedeutet dies, dass die Vorgänge oben am Himmel bzw. im Kosmos Rückschlüsse zulassen auf Vorgänge unten auf der Erde oder in der menschlichen Psyche. Astrologie gibt dabei Hinweise auf den hinter den Vorgängen und Ereignissen liegenden Sinn!

Um zu verstehen, was da oben am Himmel zu einem bestimmten Zeitpunkt und von einem bestimmten Ort aus gesehen vor sich geht, braucht es eine Darstellung dieser Geschehnisse, das

Horoskop

Das Wort Horoskop kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt soviel wie „Stunden-Schau“. Es handelt sich um eine schematische Zeichnung unseres Sonnensystems zur Zeit und vom Ort eines bestimmten Geschehnisses aus betrachtet. In der Regel ist dieses Geschehnis die Geburt eines Menschen auf der Erde.

Deshalb ist Astrologie immer geozentrisch, d.h. die Erde steht im Mittelpunkt des Geschehens, wir betrachten den Sternenhimmel von der Erde aus, und da schaut es so aus, als würde die Sonne scheinbar um die Erde wandern. Seit dem 16. Jahrhundert wissen wir zwar, dass dem so nicht ist, aber die lebendige sinnenhafte Erfahrung (sehen, hören, riechen, tasten, schmecken) suggeriert uns auf der Erde einen zentralen Platz im Universum.

Das Horoskop – eine kosmische Momentaufnahme, das Bild des Himmels zur Zeit und vom Ort meiner Geburt aus gesehen.


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