Esoterische Psychologie

Die Konstitution des Menschen aus esoterischer Sicht

Aus esoterischer Sicht (gemäß Alice A. Bailey bzw. des Tibetischen Meisters Djwahl Khul) ist der Mensch eine Dreiheit:

1. Geist = Monade

Damit ist nicht das Denken gemeint sondern der Lebensaspekt an sich. Geist ist das Leben selbst, das durch uns hindurch strömt, mit dem ersten Atemzug den Körper betritt und beim letzten Atemzug ihn wieder verlässt. Dieses in uns „atmende Leben“ ist der göttliche Lebensfunken. Der Geist selbst kann sich differenzieren in

  • Wille/Macht (Vater)
  • Liebe-Weisheit (Sohn)
  • Aktive Intelligenz (Heiliger Geist, Mutter).

2. Seele = Ego = höheres Selbst

Sie ist das Bewusstsein, die Fähigkeit zur Selbst-Wahrnehmung und der Feinfühligkeit, die den Menschen vom Tier unterscheidet. Wir erleben sie in ihrer reinen Form als geistige Klarheit, Weisheit, Liebe, Verantwortlichkeit und Zielgerichtetheit. Sie bietet dem Geist einen „feinstofflichen“ Körper zur Manifestation. Die Seele ist ebenfalls dreifacher Natur:

  • geistiger Wille (Atma)
  • Intuition (Buddhi)
  • abstraktes Denkvermögen (höheres Manas)

3. (inkarnierte) Persönlichkeit

bestehend aus

  • konkretem Denkvermögen, Mentalkörper (niederes Manas)
  • Gefühle und Emotionen (Astralkörper)
  • Empfinden (physischer und Ätherkörper)

 

Die Persönlichkeit ist aus esoterischer Sicht dann existent, wenn wir (als Seele) uns in einem Körper manifestieren. Die Gesamtheit unseres Denkens, Fühlens und Empfindens bildet die Persönlichkeit. Diese unterschiedlichen Strebungen können integriert oder dissoziiert sein, Konflikte hervorrufen oder derart zusammenarbeiten, dass ein harmonisches Gesamtwerk entsteht (z.B. analog einem Orchester).

Bewusstsein, eigentlich der Seelenaspekt, kann in jedem dieser drei größeren Körper verankert oder polarisiert sein. In der Esoterischen Psychologie geht es darum, dem Menschen einen roten Faden in die Hand zu geben, nach welchen Gesetzmäßigkeiten die Entwicklung oder Entfaltung des Bewusstseins von der Persönlichkeitsebene hin zur Seelen- und Geistebene voranschreitet. Wesentliche Markierungen auf diesem Entwicklungsweg nennt die Theosophie Einweihungen, womit schlicht ein gewisser Grad von Bewusstseinserweiterung oder –verfeinerung gemeint ist.

Aus unserer heutigen Perspektive geht es in der Bewusstseinsentwicklung (oder esoterisch auf dem Einweihungsweg) vornehmlich um das Verlagern des Bewusstseinsschwerpunktes von der Ebene der integrierten Persönlichkeit hin zur Seelenebene. Dazu ist es zunächst erforderlich, die Persönlichkeit sich zu einem harmonischen Ganzen entwickeln zu lassen, damit sie als eine dynamische Einheit funktionieren kann, die in der Lage ist, der Seele oder dem Wahren Selbst als geeignete Manifestationsform zu dienen. In der Huberschule bezeichnen wir dies die Integration der dreifachen Persönlichkeit (Sonne, Mond, Saturn) oder auch persönliche Psychosynthese. Im Anschluss geht es darum, die Persönlichkeit mit den Aspekten der Seele in Verbindung zu bringen (Uranus, Neptun, Pluto), bis wir realisieren, dass wir die Seele sind, die eine Persönlichkeit hat. Dies wäre die spirituelle oder transpersonale Psychosynthese.

Exoterische Astrologie konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Horoskop, während die Esoterische Astrologie den Zusammenhang zwischen Seele und Horoskop herausarbeitet. Wir können daher ein Horoskop sowohl auf einer persönlichkeits- als auch auf einer seelenzentrierten Ebene deuten.

API-Grafik Michael Huber

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