Diabetes im Horoskop

Wenn die Süße des Lebens krank macht

Krankheit können wir nach Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke als das Verlassen einer Harmonie sehen, sie stellt eine bis dahin ausbalancierte Ordnung in Frage. Die Störung der Harmonie findet primär im Bewusstsein statt und zeigt sich im Körper. Dethlefsen und Dahlke sehen den Körper als die Ebene, auf der alle Prozesse und Veränderungen, die im Bewusstsein ablaufen, dargestellt oder verwirklicht werden. Diese Betrachtungsweise entspricht in etwa dem psychosomatischen Modell, wobei Dethlefsen und Dahlke sie jedoch im Gegensatz zur Psychosomatik auf alle Symptome anwenden und keine Ausnahmen zulassen. (Krankheit als Weg, Seite 18/19).

Folglich sollten wir in der Lage sein, jede Krankheit als ein Ungleichgewicht im Horoskop erkennen zu können, denn das Horoskop, insbesondere das Aspektbild, ist ein symbolisches Bild für das Bewusstsein des Menschen. Diesen Ansatz verfolgt seit je her die Astro-Medizin. Nehmen wir als Beispiel die Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus). Sie ist keine psychosomatische Erkrankung im engeren medizinischen Sinne. Ich wollte dennoch herausfinden, ob in den Horoskopen Betroffener psychologische Gemeinsamkeiten gefunden werden können.

Die Zuckerkrankheit ist eine Stoffwechselkrankheit, die durch einen Insulinmangel aufgrund teilweiser oder kompletter Erschöpfung der körpereigenen Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse entsteht. Insulin ist ein Hormon, das unser Körper für den Stoffwechsel der Kohlehydrate zur Energiegewinnung benötigt, aber auch für den Fettstoffwechsel.

Insulinmangel führt u.a. zur Herabsetzung der Zuckeraufnahme in den Körperzellen und zur Zunahme des Zuckers außerhalb der Zellen. Es befindet sich daher zuviel Zucker im Blut (der erhöhte Blutzucker) und zuwenig in den Körperzellen, wo er eigentlich hingehört. Über die Nieren wird der über-schüssige Zucker mit dem Harn wieder ausgeschieden. Dieser veränderte Stoffwechsel kann führen zu:

a) Frühzeichen
Durst, vermehrter Harndrang, Juckreiz, Gewichtsabnahme, Leistungsabfall, Sehstörungen, In-fektionsgefahr, schlechte Wundheilung

b) Spätzeichen
Durchblutungsstörungen, Netzhautschäden (Auge), Nierenschäden, Koronarsklerose, Herzin-farkt, Zerebralsklerose, Nervenschäden, Muskelkrämpfe (Waden)

Es wird Diabetes Typ I und Typ II unterschieden. Der Typ I des absoluten Insulinmangels manifestiert sich erstmals in Kindheit oder Jugend. Als Auslöser werden eine erbliche Disposition, Viruserkrankungen, Autoimmunprozesse und Belastungen durch Schadstoffe und Medikamente diskutiert. Vor Einführung der Insulintherapie im Jahr 1922 war Diabetes Typ I eine fast immer tödlich verlaufende Krankheit. Die Betroffenen sind gezwungen, sich täglich Insulin unter die Haut zu spritzen.

Der Diabetes Typ II des relativen Insulinmangels tritt in der Regel mit zunehmendem Alter auf und entsteht hauptsächlich durch Ernährungsfehler (zu fette und zu süße Nahrungsaufnahme, zuviel Alkohol) und Bewegungsmangel. Die Bauchspeicheldrüse ist überfordert mit der durch vermehrte und ungeeignete Nahrungsaufnahme erhöhten Insulinproduktion. Werden diese Risikofaktoren jedoch vermieden oder zumindest eingeschränkt durch Diät und ausreichende Bewegung, kann die Einnahme von Medikamenten oft reduziert oder ganz vermieden werden.

Rüdiger Dahlkes Umschreibung der Zuckerkrankheit in seinem Buch „Krankheit als Symbol“ veranschaulicht das Insulinproblem auf einer psychologischen Ebene: „In Liebesdingen nicht auf Empfang eingestellt sein (die Zellen öffnen sich nicht der Glukose); Wunsch, süße Sachen (Liebe) und das süße Leben zu genießen, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Liebe anzunehmen und ganz hereinzulassen; die Süße des Lebens nicht aufnehmen bzw. ins Innerste (der Zellen) einlassen können; sich nicht auf die Liebe einlassen können; nicht eingestandener Wunsch nach Liebeserfüllung; sich nicht trauen, den Liebesbereich aktiv anzugehen.“ und in ‚Krankheit als Weg’: „Hinter dem Wunsch des Diabetikers, süße Sachen genießen zu wollen, und der gleichzeitigen Unfähigkeit, den Zucker zu assimilieren und in die eigene Zelle hinein zu nehmen, steht der nicht eingestandene Wunsch nach Liebeserfüllung, gepaart mit der Unfähigkeit, Liebe annehmen, sie ganz hereinlassen zu können“.

Dahlke bringt Diabetes mit dem Planetenprinzip der Venus in Verbindung. Auch Jane Ridder-Patrick stellt in „Praktische Astro-Medizin“ einen Zusammenhang mit der Venus und mit Jupiter her.

Venus entspricht der Fähigkeit zur Assimilation, zur Einverleibung von Substanzen. Sie wählt aus dem vorhandenen Angebot an Substanzen das ihr Wesensgemäße bzw. zur Harmonisierung benötigte aus. Dabei lässt sie sich von ihrem Geschmack leiten.

Jupiter stattet mit einem Empfinden für richtige Proportionen aus sowie mit dem Urteilsvermögen, das zu erkennen, was uns glücklich macht und erweitert. Biologisch steht Jupiter in Zusammenhang mit dem Fettstoffwechsel, denn die Aufnahme von Fett führt zu Zunahme und Expansion des Körpers.

Bei Dahlkes Stichwort „Liebe“ denken wir in der Huber-Schule sofort an Mond und Neptun, die persönliche und die überpersönliche Liebe. Der Mond erfährt durch Kontakt und liebevolle Zuwendung Selbstbestätigung. Er ist zur Befriedigung seiner emotionalen Bedürfnisse vom „Berührtwerden“ von äußeren Objekten und Menschen abhängig. Der Mond sucht nach Bestätigung durch Geliebtwerden.

Neptun symbolisiert unsere idealste Vorstellung von Liebe zwischen den Lebewesen. Er stattet uns hierzu mit einem verfeinerten Bewusstsein aus und lässt uns empathisch mit allem in Liebe verbunden fühlen. Neptun will die bedingungslose Liebe zum Ausdruck bringen.

Im Folgenden stelle ich fünf Horoskope von Menschen vor, die bereits in Kindheit oder Jugend an Diabetes Typ I erkrankt sind. Ihr Körper produziert absolut kein Insulin. Die Daten stammen aus der Astrodatabank von Lois Rodden. In die Graphiken ist zusätzlich der Kleinplanet Chiron eingetragen, der oft eine wesentliche Rolle im Krankheitsgeschehen spielt. Er ist allerdings nicht in das Aspektbild eingebunden, um die Aspektbilddeutung nach den API-Deutungsregeln nicht zu verfälschen. Verena Bachmann schreibt über Chiron: „Neben seelischen Verletzungen weisen Chiron-Aspekte im Horoskop oft auf konkrete, körperliche Schwachstellen hin. Chronische Prozesse und nicht rückgängig zu machende Versehrungen des Körpers haben einen Bezug zu Chiron. Er fordert hier auf, die Tatsache des körperlichen Leidens anzunehmen und zu lernen, damit zu leben anstatt dagegen anzukämpfen.“

Beispiel 1

Frau, 05.06.1947, 16.31 Uhr, Salt Lake City UT/USA.

1954 wurde mit sieben Jahren Diabetes Typ I diagnostiziert. Mit 24 Jahren (Juli 1971) erblindete sie, eine gefürchtete Begleiterscheinung dieser Stoffwechselkrankheit.

Venus und Jupiter stehen in Opposition am Talpunkt der Begegnungsachse in einem Reizdreieck mit Uranus. Mond und Neptun stehen in einem sehr engen Quadrat in verschiedenen Vierecksfiguren. Insbesondere der Mond muss viele Aspekte verarbeiten. Außerdem finden wir Chiron nahe dem As-zendenten. Er könnte hier eine grundsätzliche, konstitutionelle Schwäche anzeigen, wodurch Ungleichgewichte des Bewusstseins sich besonders leicht auf der Körperebene zum Ausdruck bringen könnten.

Mit sieben Jahren war der Alterspunkt auf rund 8° Schütze im 2. Haus im Sextil zu Neptun und Halbsextil zu Mond. Mit 24 Jahren stand der Alterspunkt auf etwa 9° Fische im Sextil zu Mond und Quincunx zu Neptun.

Venus/Jupiter weisen hier direkt auf ein „Genussproblem“ hin, eine Unvereinbarkeit zwischen Lebenslust und Genussfreudigkeit, die sich vor allem in Begegnungen zum Ausdruck bringen dürfte. Dies kann auf „Frust“ in Begegnungssituationen hinweisen, z.B. sich durch den Talpunkt in seiner Weiblichkeit nicht wirklich wahrgenommen oder übersehen fühlen. Uranus ist nur über eine einseitige Konjunktion zur Sonne an das restliche Aspektbild angebunden, ansonsten ist die Figur losgelöst. Das Reizdreieck neigt zu Übertreibung, Ruhelosigkeit und aufgeregter Aktivität, die durch die Talpunkte jedoch schwer zu koordinieren ist bzw. von der erziehenden Umwelt so zunächst nicht wahrgenommen wird. Die in der Opposition gespeicherte Energie sucht über den grünen Aspekt zu Uranus einen Weg, den Zustand des gegenseitigen Drucks und der Sperre (Opposition) und die damit verbundene starre Haltung aufzulösen. Uranus bringt eine drängende Sehnsucht nach Befreiung aus dieser Spannung. Es besteht mit dieser Figur eine Neigung zu Zornausbrüchen (außerdem Mars am DC!), die jedoch durch die Talpunktstellung in der Umwelt eher verpuffen oder nicht ernst genommen werden, was den Frust erhöhen könnte. Sie könnten liebevolle Begegnungen auch erschweren oder sogar verunmöglichen (Mars am DC im Quadrat zu Pluto).

Mond und Neptun stehen im Quadrat in einem Leistungsdreieck mit Merkur als Teil zweier Vierecksfiguren mit Saturn bzw. Sonne und Mars. Dieser Teilaspekt ist ebenfalls ein Hinweis auf Liebes-Enttäuschungen, die eigenen (möglicherweise überhöhten) Ansprüche nach Liebe werden nicht erfüllt. Durch die überwiegend rot-grüne Aspektfarbe steckt ein hoher Druck dahinter, es scheint keine Lösung und Harmonisierung erreichbar, eine ständige Frustration und Reizung des sensiblen Themas. Eine Liebesenttäuschung oder -zurückweisung des Kindes könnte Krankheitsauslöser gewesen sein, da bei der Diagnose Mond und Neptun vom Alterspunkt aktiviert wurden.

Beispiel 2

Frau, 06.04.1977, 04.35 Uhr, Ottawa/Kanada. Diabetes Typ I wurde Ende Dezember 1983 diagnostiziert.

Venus steht hier in sehr enger Konjunktion zur Sonne, das Selbstbewusstsein ist mit den Venusthemen sehr eng identifiziert mit einem großen Bedürfnis nach Harmonie. Beide stehen in Opposition zu Pluto und am absteigenden Mondknoten, was auf reflexhafte und übersteigerte Verhaltensmechanismen in Bezug auf das Harmoniebedürfnis hinweisen könnte. Kurz nach dem Talpunkt des 1. Hauses im Schatten der 2. Häuserspitze ist eine Selbstwertproblematik angezeigt, auch die Weigerung, die „guten, leckeren Dinge“ der Sonne/Venus-Konjunktion loszulassen. Mars am Aszendenten legt demgegenüber eher ein aggressives und kämpferisches Vorgehen nahe, auch wenn dies in Fische und durch die grün-blaue Aspektierung und das Quadrat zum Neptun nicht so klar zum Ausdruck kommen dürfte.

Jupiter ist losgelöst an der Zeichengrenze Stier/Zwillinge und damit zumindest in der ersten Lebenshälfte nicht unbedingt hilfreich, den Sachverhalt aus einer ausgewogenen Perspektive zu sehen.

Sonne/Venus stehen außerdem in einer Figur mit Mond und Neptun. Mit Mars am AC entsteht ein Trampolin, das eine hohe Sensibilität anzeigt und die Notwendigkeit, sich immer wieder neu auf veränderte Situationen einzustellen. Diese Flexibilität ist mit der rückläufigen Venus im Schatten der 2. Hausspitze und in Opposition zu Pluto und Mondknoten vermutlich nicht immer gegeben.

Die „Liebes“-Planeten Mond und Neptun könnten durch die Talpunktstellung wie im ersten Beispiel auf „Frusterlebnisse“ hinweisen, auf Zurückweisung oder Übergangenwerden. Die Erhaltung der Gesundheit ist für Saturn auf der 6. Hausspitze ein wesentliches Thema. Saturn könnte hier grundsätzlich eine Krankheitsdisposition anzeigen, die dazu auffordert, sich dem Körper mit größtmöglicher Sorgfalt und Aufmerksamkeit zu widmen. Krankheit kann Saturns Selbstvertrauen verunsichern, zumal er sich hier durch das Quadrat von Uranus im Stirb- und Werdehaus 8 empfindlich herausgefordert fühlen dürfte.

Die Diagnose wurde beim exakten Übergang des Alterspunktes über Chiron und im Halbsextil zu Jupiter gestellt.

Beispiel 3

Frau, 31.01.1944, 19.00 Uhr, Vancouver/Kanada. Mit neun Jahren (1953) wurde Diabetes Typ I diagnostiziert. Mit 24 Jahren (1968) setzte eine allmähliche Erblindung ein als zusätzliche Komplikation.

Venus ist hier stark aspektiert von Neptun und Mond sowie von Mars, Uranus, Pluto und im Aspekt zum aufsteigenden Mondknoten in 12. Der Mond steht am MC im Quincunx zum Neptun. Jupiter ist am AC im Sextil zu Saturn und ansonsten nicht mit dem restlichen Aspektbild verbunden. Die Krankheit wurde beim AP-Übergang über den Neptun im 2. Haus (Selbstwert!) festgestellt. Es war vermutlich auch hier eine Liebesthematik auslösend. Die beginnende Erblindung ist durch ein AP-Trigon zu Jupiter am Aszendenten gekennzeichnet, im Jahr zuvor war die Opposition zum schwach eingebundenen Saturn (ein möglicher Hinweis auf eine labile physische Konstitution).

Die Fischreuse, die von Venus, Mond, Mars/Uranus und Neptun gebildet wird, zeigt eine gewisse Bequemlichkeit, eine eher auf Empfang ausgerichtete Haltung mit dem Wunsch, das einmal Gesammelte nicht wieder herauszulassen. Durch die Oszillo-Figur, an der Venus, Mond, Mars/Uranus und Pluto/Mondknoten beteiligt sind, reagiert sie sehr sensitiv auf vielerlei Schwingungen und Umweltrei-ze.

Der Mond ist im Brennpunkt eines Leistungsdreiecks mit Sonne und Pluto/Mondknoten. Er lässt ein Leistungsthema vermuten: Liebe und Zuneigung muss erarbeitet werden. Am MC ruhen alle Augen auf diesem Mond, er könnte sich sehr unter Druck fühlen, immer beliebt zu sein und gut anzukommen. Mars/Uranus bildet einen kompensativen Pol zur Opposition. Dies legt nochmals nahe, dass ein Leistungsdenken besteht (Leistung bringt Harmonie und Ausgleich). Auch die gesamte Vierecksfigur „Animat“ ist leistungsorientiert auf das Aneignen von Substanz bedacht.
Diese drei Beispiel-Horoskope zeigen einen erstaunlich hohen Grad an Übereinstimmung mit den Thesen von Rüdiger Dahlke und deren Umsetzung in astro-psychologische Symbole. Es handelt sich allerdings jeweils um weibliche Patientinnen, die insbesondere mit dem Venusthema naturgemäß enger verbunden sind als Männer. Daher untersuche ich noch die Horoskope zweier Männer.

Beispiel 4

Mann, 17.04.1958, 21.54 Uhr, Washington D.C./USA. Die Krankheit wurde fast punktgenau zu seinem 21. Geburtstag festgestellt.

Venus ist hier in einer Strichfigur mit Uranus losgelöst vom restlichen Aspektbild. Der Mond ist durch eine weite Konjunktion an Sonne und Merkur angehängt. Diese beiden Faktoren sind nicht sehr stark eingebunden und entziehen sich damit möglicherweise dem Zugang des Geborenen. Jupiter steht jedoch in Konjunktion mit dem aufsteigenden Mondknoten und Neptun, die beide ebenfalls expansiv wirken (dem Nordknoten werden allgemein Jupiter-Qualitäten zugeordnet) und eine Übersteigerung des Jupiters bedeuten können. Sie sind um den Talpunkt 11 herum gruppiert und weisen wieder auf eher introvertierte Kräfte, die von der Umwelt in der Jugend wenig bis gar nicht angereizt werden. Außerdem stehen sie in Opposition zum subjektiven Intellekt, zum Streben nach Analyse: Sonne/Merkur in Haus 5. Der Widerspruch zwischen expansiver Gutgläubigkeit und gesunder Logik, vielleicht sogar tiefgründigen Denkens (Merkur ist rückläufig und in Aspekt mit Pluto und Saturn) wird allerdings verdrängt durch die Einbettung in ein großes blaues Fünfeck. Allgemein kann das rot-blaue Fünfeck zu einer Entweder-Oder-Haltung, zu einer Alles-Oder-Nichts-Einstellung führen, was im Widerspruch zur bedingungslosen Liebe an sich steht.

Der Alterspunkt befand sich bei Diagnosestellung im exakten Quincunx zu Neptun, was wieder auf die Liebesthematik als Krankheitsauslöser hinweisen könnte. Hier ist Neptun übrigens mit dem Libidoplaneten Mars verbunden, der in enger Konjunktion zu Chiron steht.

Beispiel 5

Junge, 12.05.1992, 07.42 Uhr, Richmond VA/USA. Der Junge erkrankte 1999 mit sieben Jahren an Diabetes Typ I.

Der Alterspunkt befand sich damals im Sextil zur Venus und kurz vor der Opposition zur Uranus/Neptun-Konjunktion im 8. Haus. Venus steht in weiter Konjunktion zur Sonne kurz vor der 12. Hausspitze in einseitigem Trigon zur Uranus-Neptun-Konjunktion und in einseitigem Quadrat zu Saturn. Es entsteht ein retrogrades mittleres Lerndreieck. Mond und Jupiter stehen beide im 4. Haus, allerdings nicht direkt mit Venus oder Neptun verbunden. Libidoplanet Mars steht dafür in Aspekt zu Jupiter und Mond.

Das Aspektbild ist auf den ersten Blick verwirrend. Es fällt nicht leicht, eine klare Linie zu entdecken. Der Mond ist in ein Leistungsdreieck mit Mars und aufsteigendem Mondknoten eingebunden, was insgesamt, würden wir auch den absteigenden Mondknoten einzeichnen, zu einem großen Viereck mit karmischem Charakter führt. Es fällt nicht leicht, neue Wege zu gehen. Vermutlich wird in Bezug auf die Mond/Mars-Opposition (triebhafte Liebe, Trotz) ständig tief im Unbewussten verwurzeltes Verhalten unreflektiert wiederholt. Das Expansionsprinzip Jupiter bildet hier eine Entspannungsmöglichkeit durch das Quincunx zu Mars und das Trigon zum aufsteigenden Mondknoten. Venus ist neben dem Lerndreieck auch schwach an ein Leistungsdreieck zwischen Sonne, Saturn und Pluto angehängt, das eine starre Leistungsorientierung anzeigen könnte, in der Sensitivität und Genussfreude eher fehl am Platz wären. Diese Horoskopfaktoren könnten insgesamt ebenfalls auf ein Genuss- oder gar Liebesproblem hinweisen, allerdings nicht so deutlich ausgeprägt wie in den anderen Beispielen.

Auffällig ist, dass das Prinzip Venus in allen fünf Horoskopen mit dem Prinzip Neptun verbunden ist, sei es durch direkten Aspekt oder durch die Zeichen-/Hausstellung (Venus in Fische oder 12. Haus, Neptun in Waage oder 2./7. Haus).

Wir sehen, dass die Theorie von Dahlke und Dethlefsen zur Zuckerkrankheit in den Beispiel-Horoskopen gut nachvollzogen werden kann, auch wenn fünf Horoskope natürlich keine erschöpfende statistische Arbeit bedeuten können.


Erschienen im Astrolog – Zeitschrift für Astrologische Psychologie Nr. 147 im September 2005

© B. Braun (2005)

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