03 – Krittika

„Messer, scharfe Klinge“
Gottheit: Agni, der Gott des Feuers
Fixstern: Plejaden im Sternbild Stier
Shakti: die Fähigkeit, zu verbrennen
Obere Ebene: Hitze
Untere Ebene: Licht
Ergebnis: Verbrennung oder Reinigung

Feuer wurde in der indischen Kultur als Mittel zur Reinigung (Purifizierung) aufgefasst und als Medium, um mit der Welt der Götter unmittelbarer in Kontakt treten zu können. Agni gilt als „der alles durchdringende Geist“. Er manifestiert sich auf der Erde als Feuer, in der Luft als Blitz in seiner Erscheinungsform des Gottes Indra, und am Himmel als Sonne als Erscheinungsform des Gottes Surya. Das Licht, das beim Verbrennen entsteht, kann die Menschen „erleuchten“, ihnen den Weg zu ihrem Ziel zeigen, während der nach oben steigende Rauch direkt mit der Welt der Götter verbindet. Die Hitze der oberen Ebene deutet darauf hin, dass die himmlischen Energien der Hitze und des Feuers die Wunschnatur (kama) des Menschen reinigt, die ansonsten dessen Seele immer tiefer in die täuschende Welt der Maya verstrickt. Mit dieser Unterstützung „von oben“ (aus den Bereichen des Überbewussten) kann sich der Mensch von unnötigem Ballast trennen und seiner wahren Natur bewusstwerden.

Die indische Mythologie erzählt von einem Sohn des Götterpaares Shiva und Parvati mit Namen Skanda (auch Subrahmanya oder Murugan), der von sieben Schwestern erzogen wurde, den Krttikas (Kartikas). Diese Schwestern, auch bekannt als Matrikas, sind die Sterngruppe der Plejaden. Skanda erhielt seinen späteren Namen Kartikeya nach seinen Ziehmüttern. Er führte als Kriegsgottheit den Kampf gegen die mächtigen Asuras (Dämonen) an.

In diesem Nakshatra geht es ganz offensichtlich um Zerstörung, um Trennung von den Dingen, die den Zugang zum „höheren Selbst“ versperren. Krittika hat eine gemischte Qualität (mishra). In seiner Schärfe unterstützt es intensive Entwicklungen, die mit Furcht und Schmerz verbunden sein können. Gleichzeitig ist Krittika auch ein weiches Nakshatra, was bedeutet, dass die unangenehme Zerstörung, die seine Qualität mit sich bringt, schlussendlich ihr Gutes haben wird, denn häufig ist Zerstörung notwendig, damit in der Zukunft Wachstum und Fruchtbarkeit möglich werden. Operationen stehen unter einem guten Stern, wenn sich der Mond in Krittika befindet. Der Schnitt des Chirurgen ist schmerzhaft, jedoch meist heilbringend und entwicklungsfördernd.

Johannes Calvin, französischer Reformator und Begründer des Calvinismus, John Dillinger, Amerikas „Staatsfeind Nr. 1“, sowie der Raketeningenieur Wernher von Braun wurden jeweils mit Mond in Krittika geboren.

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