„reich“
Gottheit: Pushan, der Ernährer
Fixstern: Zeta Piscium im Sternbild Fische
Shakti: die Fähigkeit zu ernähren (symbolisiert durch Milch)
Obere Ebene: Kühe
Untere Ebene: Kälber
Ergebnis: die gesamte Welt ernähren
Revati erzeugt Überfluss, indem es für angemessene Nahrung sorgt.
Pushan ist eine solare Gottheit der Veden und gehört mit Varuna, Mitra und Indra zu den zwölf Adityas. Sein Name bedeutet übersetzt: „der Dinge und Menschen gedeihen und erblühen lässt“. Er regiert Zusammenkünfte, Eheschließungen, Reisen, Straßen und die Fütterung des Viehs. Als Schutzgott des Viehs hält Pushan seine Herde zusammen und führt sie auf neue Weiden. Im übertragenen Sinne fungiert er auch als Psychopomp, der die Seelen in die andere Welt geleitet, so wie er seine Herde zu neuen, nährenden Weidegründen führt.
Zum Sternbild Fische, in dem sich die Konstellation Revati befindet, gibt es verschiedene Mythologien. Die bekannteste ist jene von Aphrodite und ihrem Sohn Eros, die auf ihrer Flucht vor dem Meeresungeheuer Typhon von einem Fisch gerettet werden bzw. sich selbst beim Sprung in den Euphrat in zwei Fische verwandelten.
In seiner etymologischen Enzyklopädie führt Isidor von Sevilla eine unter heutigen Astrologen weniger bekannte Übersetzung des lateinischen Namens Pisces für dieses Sternbild an:
„Der Name Fische (‚piscis‘) ist gleichen Ursprungs wie Viehherde (‚pecus‘), d.h. beide stammen ab von „grasen, weiden“ (‚pascere‘).“
(Die Etymologie des Isidor von Sevilla)
„Constellations of Words“, eine Webseite, die sich der Etymologie und dem Symbolismus der Sternbilder widmet (und hierzu eine Fundgrube an Informationen bietet), folgert daraus:
Dieser Satz [von Isidor von Sevilla] enthält drei indoeuropäische Wurzeln: „Pisces“ von *peisk- ‚Fisch‘; „pecus“ von *peku- ‚Reichtum, beweglicher Besitz‘; und „pascere“ von *pa- ‚beschützen, füttern‘.
Varro, ein römischer Etymologe des Altertums behauptet, „pes“ (Fuß), beziehe sich auf „pecus“ (‚Herde oder Futter‘). Das lateinische „pes“ (‚Fuß‘) stamme von der indoeuropäischen Wurzel *ped-: „Denn der Reichtum („pecunia„) des Hirten lag damals in seinen Viehherden („pecus„), und die Grundlage für das Stehen ist der Fuß („pes„)
Diese etymologischen Ableitungen erklären, warum dem Zeichen bzw. Sternbild Fische traditionell die Füße zugeordnet werden.
Vor diesem Hintergrund wird außerdem klar, warum die frühen Christen das Sternbild Fische, in dem seit rund 2000 Jahren die Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfindet, Jesus Christus zuordneten und dass Begriffe wie „Hirte“ oder „Lamm“, aber auch die Fußwaschung, sich tatsächlich direkt auf diese Konstellation zurückführen lassen. Beim letzten Abendmahl bot Jesus seinen Leib und sein Blut symbolisch als Nahrung für die Jünger (d.h. die Welt) dar.
Die Große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 6/7 vor Christus, die oft mit dem Stern von Bethlehem in Zusammenhang gebracht wird, fand im Nakshatra Revati statt.
Revati ist in seiner Natur ein mildes, sanftes und freundliches Nakshatra. Sein Ziel ist Moksha, die endgültige Befreiung, und seine Motivation Sattva, die Vermehrung und Verteilung von Weisheit und Liebe.
Der indische Dichter, Philosoph und Nobelpreisträger Rabindranath Tagore wurde mit Mond in Revati geboren. Er wirkte neben seiner literarischen Tätigkeit auch als engagierter Kultur- und Sozialreformer sowie Universalgelehrter. Mutter Meera wurde ebenfalls mit dem Mond in Revati geboren.