16 – Vishakha

„Gabelung“
Gottheit: Indragni (Indra, Gott der Blitze, und Agni, Gott des Feuers)
Fixstern: Zubenelgenubi und Zubenelschemali im Sternbild Waage
Shakti: Fähigkeit, viele und verschiedene Früchte zu ernten
Obere Ebene: Pflügen oder Kultivieren
Untere Ebene: Ernten
Ergebnis: die Frucht der Ernte

Dieses Nakshatra beherrschen zwei vedische Gottheiten: Indra, der kriegerische Gott, der jeden Widerstand zerschmettern konnte, und Agni, der Gott des Feuers. Agni ist das Feuer der Erde, Indra das Feuer der Luft in Form von Blitzen. Es geht in diesem Nakshatra um die spirituelle Bedeutung von Feuer. Insbesondere bei Reinigungszeremonien wird auch heute noch in Indien ein Feuerritual zelebriert. Feuer ist in der Lage, einen Ausgangszustand in eine Form zu verwandeln, die das Opfer der Menschen in die Welt der Götter (Devas) transportieren kann. Feuer hat zudem einen reinigenden, transformativen Effekt (siehe auch Nakshatra Krittika).

Die Griechen und Römer sahen im Sternbild Waage die „Scheren des Skorpions“ (siehe auch Nakshatra Anuradha). Die Silbe „Zuben“ der entsprechenden Fixsterne ist arabisch und bedeutet „Schere“. Die Sumerer (2. und 3. Jtsd. v. Chr.) sahen in dieser Konstellation die „Waage des Himmels“ und nannten sie ZI-BA AN-NA. Möglicherweise liegen hier die eigentlichen Ursprünge der arabischen Fixstern-Bezeichnungen.

Die Shakti und das Zusammenwirken der oberen und unteren Ebene des Nakshatras Vishakha haben einen offensichtlichen landwirtschaftlichen Bezug. Durch geduldiges und regelmäßiges Tun kann langfristig reiche Frucht geerntet werden. Ähnlich gehen Menschen mit wichtigen Planeten in diesem Nakshatra mit ihren Ideen und Vorhaben um: sie bauen sie geduldig solange aus, bis sie einen Grad der Perfektion erreicht haben und langfristig Erfolg haben werden.

Der äußerst produktive und erfolgreiche Schriftsteller Jules Verne hatte eine Mond/Jupiter-Konjunktion im Nakshatra Vishakha.

Loading