शातभिष śātabhiṣa
„100 Ärzte”
Gottheit: Varuna, Gott des Wassers und des Himmelsozeans
Fixstern: Sadachbia und weitere kleine Fixsterne im Sternbild Wassermann
Shakti: die Fähigkeit zu heilen
Obere Ebene: sich überall ausdehnen, alles durchdringen
Untere Ebene: alles unterstützen
Ergebnis: eine Welt befreit von Unglück und Elend
Varuna („Umhüller“) ist der vedische Gott des kosmischen Ozeans oder Urwassers. Er galt in alter Zeit als schöpferischer Universalherrscher, als Wächter der kosmischen Ordnung und des Weltgesetzes. Er durchdringt mit seinem Wasser das gesamte Universum. Der arabische Name des ihm zugeordneten Fixsterns Sadachbia bedeutet „Glücksstern der Zelte“, oder auch „Glücklicher Stern verborgener Dinge und Orte“.
Das Sternbild Wassermann zeigt einen Menschen, der Wasser aus einem Gefäß ausgießt. Es liegt nahe, uns hier den vedischen Gott Varuna vorzustellen, wie er das kosmische Wasser auf die Erde ausgießt, das alles bedeckt, durchdringt und verbindet und mit seiner kosmischen Energie unterstützt. Aus dem kosmischen Urozean ist alles entstanden, sein Wasser ist schöpferisch und heilend. Der Fixstern Sadachbia befindet sich an der Stelle des Wassergefäßes, aus dem der Wassermann das Wasser ausgießt.
Varuna gilt u.a. als Schöpfer der Nakshatra, der Sternkonstellationen am Himmel. Die Nakshatra wiederum sind Symbol für das Schöpferische in der Welt. Sie lassen Dinge, die Natur und Menschen gedeihen und wachsen, deren letztendliche Bestimmung wiederum die Heilung des Universums und des Menschen darin ist. Alles, was entsteht und in unser Leben eintritt, soll und kann unserer „Heilung“ dienen. Dem entspricht die dharmische Zielsetzung und sattvische Motivation des Nakshatras Shatabhishak: in Übereinstimmung mit der ursprünglichen Ordnung zu leben sowie die Verbreitung und Ausdehnung von Liebe und Weisheit im Universum. Die bewegliche Natur weist darauf hin, dass dieser Heilungsprozess nicht ohne Veränderungen möglich ist. In Shatabhishak werden Dinge erschaffen, die der heilenden Veränderung dienen. Mitunter bereitet die heilende Veränderung (emotionale) Schmerzen, und nicht selten muss sich der Mensch in Shatabhishak zum Zwecke der heilenden Veränderung in Einsamkeit und Verborgenheit zurückziehen.
Johann Sebastian Bach wurde mit dem Mond in Shatabhishak geboren. Er erschuf geniale Musik zu religiösen Themen, die den Menschen mit seinem göttlichen Ursprung rückverbinden kann und damit eine heilende Qualität besitzt.