„sehr reich, sehr schnell“
Gottheit: Acht Vasus, Götter des Lichts und des Überflusses („die Leuchtenden und Guten“)
Fixstern: Sualocin im Sternbild Delphin
Shakti: Die Fähigkeit, Ruhm und Fülle zu geben
Obere Ebene: Geburt
Untere Ebene: Wohlstand
Ergebnis: Menschen zusammenbringen
Sualocin ist der Hauptstern des Sternbildes Delphin (Delphinus). Dieses recht kleine, unauffällige Sternbild befindet sich nicht in der Nähe der Ekliptik, sondern über dem Himmelsäquator. Projiziert man es senkrecht auf die Ekliptik, teilt es sich dort den Platz mit den Sternbildern Steinbock und Wassermann. Es wurde bereits von Ptolemäus vor 2000 Jahren beschrieben, der ihm einen Saturn- und Mars-Charakter zuordnete.
Die indische Mythologie bringt diese Konstellation mit den Vasus in Verbindung. Das sind acht Gottheiten im Gefolge Indras (später Vishnu), die elementare Naturphänomene personifizieren: Anala (Agni) Feuer bzw. Leben; Dhara Unterstützung; Anila Wind; Aha „durchdringend“, Pratyusha Licht; Prabhasa leuchtende Morgendämmerung; Soma eine spezielle Pflanze bzw. der Mond und Dhruva bewegungslos oder der Polarstern. Die griechische Mythologie erinnert mit diesem Sternbild an den Mythos der schönen Amphitrite, Beherrscherin der Meere, um die Poseidon warb. Doch Amphitrite wollte unverheiratet bleiben und versteckte sich vor dem Meeresgott. Erst, als Poseidon einen Delphin als Brautwerber zu Amphitrite schickte, ließ sie sich erweichen und willigte in eine Vermählung ein. Auf dem Rücken des Delphins schwamm sie zu Poseidon zurück.
Der Name Delphin rührt von der griechischen Bezeichnung „delphys“ für Gebärmutter her, die wiederum mit dem Thema der „oberen (spirituellen) Ebene“ von Dhanishtha zu tun hat: die Geburt. Dhanishtha wiederum kann mit „sehr schnell“ übersetzt werden, und Delphine sind bekannt für ihre besonders schnelle Fortbewegung im Meer. Der Name des Orakels von Delphi hat den gleichen Ursprung wie Delphin. Es war Apollon, dem Gott des Lichtes, des Frühlings und der Künste gewidmet. Apollon soll im Meer geboren und nach seiner Geburt von einem Delphin an Land gebracht worden sein. Später verwandelte er sich im Mythos selbst immer wieder in einen Delphin. Weltweit beschreiben die Mythen um Delphine ihre engen positiven Verbindungen mit den Menschen.
Dhanishthas Fähigkeit, Ruhm und Reichtum zu verleihen, zeigt die wohlwollende Qualität dieser Konstellation. Die künstlerische und speziell musikalische Begabung, die Dhanishtha immer wieder nachgesagt wird, erinnert an Apollon, den griechischen Gott der Künste, aber auch an die vedischen Symbole dieses Nakshatras: die Trommel und die Flöte. Die Fülle, die Schönheit und der Ruhm, die dieses Nakshatra erzeugen kann, übt auf die Menschen eine magische Anziehungskraft aus und ein Mensch, der diese Qualitäten ausstrahlt, kann die Menschen miteinander zusammenbringen, wie auch Delphine im Meer in Gruppen auftauchen.
Dhanishtha ist von beweglicher Natur. Es erzeugt Dinge, die Wechsel und Veränderung mit sich bringen, was eine anpassungsfähige Qualität erzeugt. Dharma als Zielsetzung möchte in Übereinstimmung mit dem inneren Wesenskern leben, während das Guna Tamas andeutet, dass es bei den Aktivitäten unter diesem Nakshatra stets auch darum geht, leidvolle Zustände zu überwinden und positive Veränderungen zu erzeugen.
Die Schauspielerinnen Inge Meysel und Marilyn Monroe wurden mit dem Mond im Nakshatra Dhanishtha geboren.